Ein Penisbruch, medizinisch als „Penisfraktur“ bezeichnet, ist eine seltene, aber ernsthafte Verletzung, die auftreten kann, wenn der erigierte Penis während einer kräftigen sexuellen Aktivität oder eines Unfalls plötzlich und heftig geknickt wird. Diese Verletzung erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit, um dauerhafte Schäden und Komplikationen zu vermeiden.
Anatomie und Ursache
Der Penis enthält keine Knochen, daher ist der Begriff „Bruch“ etwas irreführend. Stattdessen bezieht sich die Verletzung auf einen Riss in der Tunica albuginea, der festen, faserigen Hülle, die die Schwellkörper (Corpora cavernosa) umgibt. Diese Schwellkörper füllen sich während einer Erektion mit Blut, wodurch der Penis steif wird. Ein plötzlicher, starker Druck oder eine Biegung kann die Tunica albuginea reißen und somit eine Penisfraktur verursachen.
Die häufigsten Ursachen für eine Penisfraktur sind kräftige Stöße während des Geschlechtsverkehrs, insbesondere in Positionen, bei denen der Penis aus der Vagina rutschen und gegen das Becken oder den Damm der Partnerin prallen kann. Seltenere Ursachen sind Masturbation.
Symptome und Diagnose
Ein Penisbruch ist in der Regel durch einen plötzlichen, lauten Knall oder ein knackendes Geräusch gekennzeichnet, gefolgt von intensiven Schmerzen. Zu den typischen Symptomen gehören:
1) Sofortige Erschlaffung des Penis
2) Schwellung und Bluterguss (Hämatom), oft als „Auberginen-Deformität“ bezeichnet
3) Verkrümmung oder abnorme Form des Penis
4) Schmerzen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen, falls die Harnröhre ebenfalls beschädigt wurde
Die Diagnose eines Penisbruchs basiert in der Regel auf der Anamnese des Patienten und einer körperlichen Untersuchung. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um das Ausmaß der Verletzung zu bestätigen und begleitende Schäden zu identifizieren.
Behandlung
Ein Penisbruch erfordert eine sofortige chirurgische Intervention. Der Chirurg wird einen Schnitt machen, um die gerissene Tunica albuginea zu reparieren und eventuelle Blutergüsse zu entfernen. Eine rechtzeitige Operation kann die Heilung fördern und das Risiko von Komplikationen wie dauerhafter Krümmung (Penisdeviation), erektiler Dysfunktion oder schmerzhaften Erektionen (Peyronie-Krankheit) minimieren.
Nachbehandlung und Prognose
Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachbehandlung wichtig. Der Patient muss in der Regel einige Wochen lang sexuelle Aktivitäten und intensive körperliche Anstrengungen vermeiden, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten. Schmerzmedikamente und entzündungshemmende Mittel können verschrieben werden, um Schmerzen und Schwellungen zu kontrollieren. In einigen Fällen kann eine vorübergehende Katheterisierung notwendig sein, wenn die Harnröhre beschädigt wurde.
Die Prognose nach einer rechtzeitigen und angemessenen chirurgischen Behandlung ist in der Regel gut, und die meisten Männer erlangen ihre volle sexuelle Funktion zurück. Dennoch ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Komplikationen zu vermeiden.
Ein Penisbruch ist eine seltene, aber ernste Verletzung, die bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung in den meisten Fällen gut heilt. Das Bewusstsein für die möglichen Ursachen und Symptome kann helfen, das Risiko zu minimieren und eine schnelle Genesung zu fördern.