Spermien sind die männlichen Fortpflanzungszellen, die bei der Befruchtung einer weiblichen Eizelle eine entscheidende Rolle spielen. Doch wie genau reisen Spermien, um ihre Bestimmung zu erreichen?
Die Reise beginnt in den Hoden, wo die Spermien gebildet werden. Danach werden sie in den Nebenhoden gespeichert, bis sie bereit sind, freigesetzt zu werden.
Der gesamte Reife- und Entwicklungsprozess dauert etwa drei Monate. Für die Spermienbildung wird eine konstante Körpertemperatur von ungefähr 35°C benötigt. Um das zu gewährleisten, ziehen sich die Hoden bei niedrigen Temperaturen näher an den Körper heran.
Spermien können sich nicht selbstständig fortbewegen, sondern werden durch die Kontraktionen der Samenleiter zur Prostata transportiert. Bei einem Orgasmus ziehen sich Prostata und Samenleiter stark zusammen, sodass die Spermien beim Samenerguss über die Harnröhre durch den Penis nach draußen gelangen bzw über den Gebärmutterhals in den weiblichen Körper. Nach etwa 15 – 30 Minuten verflüssigt sich das Sperma und die Spermien können ihre Reise in Richtung Eileiter fortsetzen. Der Weg von den Eileitern in die Gebärmutter beträgt zwischen 12 und 15 Zentimeter, wofür Spermien ca. eine bis drei Stunden brauchen. Die Gebärmutter unterstützt sie dabei durch Muskelkontraktionen.
Aber warum überleben nur so wenige Spermien? Die Immunzellen der Gebärmutter greifen die Spermien an. So kommen von den Millionen Samenzellen nur ein paar hunderte in den Eileiter und somit zum Ei. Durch die Bewegung feiner Flimmerhärchen und die Kontraktionen des Eileiters gelangen die Spermien zum Ei. Dabei lösen die Spermien gemeinsam die Außenhülle des Eis auf, jedoch gelangt nur ein Spermium in das Innere des Eis, um dieses zu befruchten. Sobald das Ei befruchtet ist, wird ein Mechanismus ausgelöst, der die Befruchtung durch weitere Spermien unmöglich macht. Die übrigen Samenzellen werden im Körper abgebaut. Die befruchtete Eizelle nistet sich anschließend in der Gebärmutterschleimhaut ein, wo der Entwicklungsprozess startet.